Sicherheitsbeschlägen für Fenster und Türen sind eine Möglichkeit sein Zuhause zu schützen. Und wahrscheinlich auch die effektivste, um Einbrecher fernzuhalten. Leichter und oft auch kostengünstiger geht es mit smarten Alarmanlagen. Sie lassen sich ohne großen Aufwand nachrüsten und wer will, kann das sogar selbst übernehmen.
Das Angebot an solchen Alarmanlagen ist immens. Um daraus die richtige zu finden, sollte man einige Punkte beachten. Ein wichtiger besteht darin, dass man sich man zunächst überlegt, vor was man sich überhaupt schützen will.

Mehr Sicherheit vor Einbrechern
Häufig geht es darum, sich gegen Einbrüche abzusichern. Da die meisten Einbrüche über Fenster, Terrassen- oder Balkontüren passieren, sollte man den Fokus vor allem auf sie richten. Es gibt Tür-Fensterkontakte, die man am Fenster oder der Tür befestigt und die das Öffnen registrieren. Manche Modelle erkennen auch Erschütterungen und so auch Einbruchsversuche.

Standardfenster lassen sich relativ einfach und lautlos aufhebeln. Ein Fenster einzuschlagen, wäre deutlich gefährlicher für den Einbrecher, da es mehr Lärm verursacht. Deshalb sehen Einbrecher meist davon ab. Wer will, kann sich jedoch mit speziellen Glasbruchsensoren auch davor wappnen.
Ein anderes Mittel Einbrüche zu erkennen, sind Bewegungsmelder. Aber auch mit ihnen lassen sich Einbrecher nicht identifizieren. Dazu sind Überwachungskameras nötig, die im Alarmfall die Aufzeichnung starten.
Am besten ist es natürlich, wenn es überhaupt zu keinem Schaden kommt. Dabei kann eine Sirene helfen, die bei einem Einbruch zu heulen beginnt. Sie jagt dem Einbrecher vielleicht gleich ein so großen Schreck ein, dass er die Flucht ergreift.
Vernetzte Rauchmelder
Wenn man sich ohnehin eine smarte Alarmanlage zulegt, warum nicht gleich den Rauchmelder mit integrieren, der in weiten Teilen von Deutschland schon Pflicht ist oder bald wird. Gegenüber konventionellen Modellen bieten vernetzte Rauchmelder zusätzlichen Schutz. Erkennt beispielsweise der Rauchmelder im Wohnzimmer Feuer, geht der Rauchmelder im Schlafzimmer gleich mit an. Spezielle Modelle besitzen zusätzlich einen Temperatursensor, der neben Rauch auch Hitze erkennt.

Kohlenmonoxid – das unsichtbare Gift
Nicht zu unterschätzen ist auch Kohlenmonoxid (CO). Das Tückische an dem Gas: Man kann es nicht riechen, sehen oder schmecken, es ist aber in der Lage, erhebliche Gesundheitsschäden zu verursachen, bis hin zur Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod.
Kohlenmonoxid-Melder erkennen den CO-Gehalt in der Luft und alarmieren einen rechtzeitig. Kohlenmonoxid kann beispielsweise entstehen, wenn ein Kamin, ein Kachelofen oder eine Heizungsanlage nicht richtig funktioniert.

Keine Angst vor Überschwemmung
Wer sich vor Überschwemmungen schützen will, kann zu Wassermeldern greifen. Sie erkennen beispielsweise eine defekte Spül- oder Waschmaschine, ein undichtes Rohr oder eine überlaufende Badewanne.

Steuerung per Smartphone, Chip oder Zugriffstastatur
Um auch unterwegs überprüfen zu können, ob zu Hause alles in Ordnung ist, bietet sich das Smartphone an. Für viele Sicherheitssysteme gibt es deshalb eine App. So kann man jederzeit checken, ob man alle Fenster geschlossen hat oder einen Blick auf das Bild der Überwachungskameras werfen. Sollte es zu einem Alarm kommen, erhält man eine Benachrichtigung per App.

Die Benachrichtigung funktioniert jedoch nur, wenn man eine Verbindung zum Internet hat. Deshalb sind einige smarte Alarmanlagen auch dazu in der Lage, die Bewohner per Anruf oder SMS zu informieren. Oder sie verständigen gleich einen Sicherheitsdienst, der nach dem Rechten sieht.
Mit der Smartphone-App lässt sich zusätzlich das Sicherheitssystem scharfschalten oder deaktivieren. Wenn man es lieber konventioneller mag, kann man dafür auch eine Zugriffstastatur im Eingangsbereich montieren. Praktisch sind auch Fernbedienungen, die man am Schlüsselbund befestigt.
Aufwendiger ist es, die Tür mit der Alarmanlage zu koppeln. Es steigert aber auch den Komfort. So kann man per Türchip, Pin-Code oder Fingerprint-Sensor nicht nur die Tür öffnen, sondern gleichzeitig die Alarmanlage deaktivieren.
Welche smarte Alarmanlage für die Mietwohnung?
All diese Sensoren und Fernbedienungen lassen sich in einem Neubau genauso wie in einer Mietwohnung installieren. Jedoch sind für Mietwohnungen nur Alarmanlagen interessant, die auf eine Funkverbindung zwischen den einzelnen Komponenten setzen. Wände aufschlagen und Kabel verlegen, kommt in aller Regel nicht in Frage.
Wer es möglichst einfach haben will, kann bei manchen Sicherheitssystemen die Tür-Fensterkontakte, Bewegungssensoren und Rauchmelder über ein doppelseitiges Klebeband montieren. Das macht es auch einfacher, sie beim Wohnungswechsel mit umzuziehen. Ansonsten schraubt man die Komponenten einfach fest.
Die Sicherheit von Funk-Systemen steht der von kabelbasierten Lösungen grundsätzlich in nichts nach. Vorsichtig sollte man jedoch in beiden Fällen bei besonders günstigen Lösungen sein, die nur wenig Schutz vor Hacker-Angriffen bieten.

Welches Sicherheitssystem für ein Haus kaufen?
Funk-Alarmanlagen bieten sich auch zum Nachrüsten in einem Haus an. Wer ein besonders großes Haus mit mehreren Etagen besitzt, sollte jedoch auf die Funkreichweite des Systems achten.
Bei einem Neubau oder einer Generalsanierung empfehlen sich dagegen kabelbasierte Systeme. Reichweitenprobleme gibt’s hier nicht genauso wie die Gefahr, dass ein benachbartes Funknetz den Empfang stört und einen Fehlalarm verursacht.
Smarte Alarmanlagen: selbst installieren oder einem Profi überlassen?
Egal ob für ein Haus oder eine Mietwohnung, die angebotenen Sicherheitslösungen lassen sich grundsätzlich in drei Gruppen unterteilen: in Alarmanlagen zum Selbstinstallieren, in Profi-Alarmanlagen und in Smart-Home-Systeme, die Sicherheitsfunktionen mitbringen.
Lösungen zum Selbstinstallieren setzen für die Vernetzung zwischen den einzelnen Komponenten meist auf Funk. Denn so ist der Installationsaufwand weitaus geringer als bei kabelgebundenen Systemen. Die Komponenten schraubt oder klebt man fest. Im Zentrum dieser smarten Sicherheitssysteme steht eine Basisstation, die Kontakt zu den einzelnen Komponenten herstellt. Wenn die Zentrale zusätzlich mit dem Internet-Router verbunden ist, lassen sich die Systeme per Smartphone auch von unterwegs steuern und überwachen.
Solche Systeme gibt es beispielsweise von Gigaset, Panasonic, MyFox oder Blaupunkt. Wer will, dass die smarte Alarmanlage auch ohne Strom und Internet funktioniert, sollte darauf achten, dass sie einen Notfall-Akku und ein Mobilfunk-Modul besitzt. Die Preise dieser Selbstinstallation-Lösungen beginnen bei etwas mehr als 100 Euro und enthalten die Zentrale sowie ein paar wenige Sensoren für den Einstieg.

Smarte Alarmanlagen vom Profi
Wer die Installation in die Hände eines Profis legt, maximiert die Wahrscheinlichkeit, dass die Alarmanlage auch im Notfall funktioniert. Denn der Profi weiß, worauf er achten muss, um sie vor Sabotage zu schützen und Fehlalarme zu minimieren. Das Vermeiden von Fehlalarmen ist ein nicht zu unterschätzender Punkt: Wenn die Alarmanlage ständig Fehlalarme produziert, reagieren die Bewohner irgendwann nicht mehr auf sie – was schwerwiegenden Folgen im Ernstfall haben kann.
Der Profi installiert meist auch Alarmanlagen, die generell mehr Sicherheit erlauben. So sind sie beispielsweise besser vor Sabotage geschützt. Besonders hochwertige Anlagen besitzen häufig ein VdS-Siegel (Vertrauen durch Sicherheit). Das VdS-Prüfinstitut stellt unter anderem sicher, dass die Alarmanlagen effektiv vor Sabotage und Fehlalarmen gesichert sind. Solche Alarmanlagen gibt es beispielsweise von ABUS und TELENOT.
Dass man die Alarmanlage von einem Profi installieren lässt, kann noch einen weiteren Grund haben. Manche Hausratversicherungen verlangen es, damit sie die Alarmanlage anerkennen und sie einen Einfluss auf den Preis der Versicherung hat.
Für eine Profi-Alarmanlage sollte man mindestens 1.000 Euro als Budget einplanen.

Smart-Home-Systeme mit Sicherheitsfeatures
Ein solch hohes Sicherheitsniveau wie Profi-Alarmanlagen können Smart-Home-Systeme in aller Regel nicht bieten. Es gibt jedoch für viele Systeme ebenfalls Sensoren, die Einbrüche, Feuer, Gas oder Wasser erkennen. Außerdem sind Smart-Home-Systeme besonders gut darin, Einbrüche schon im Vornherein zu vermeiden. Denn viele können Anwesenheit simulieren. Wenn das Licht an- und ausgeht und die Rollläden nach oben und unten fahren, ganz als ob jemand zu Hause wäre, ziehen Einbrecher häufig weiter.
Praktisch ist an Smart-Home-Systemen auch, dass im Alarmfall das gesamte Haus reagieren kann. So sind die Systeme in der Lage, die Lichter einzuschalten und die Rollläden nach oben zu fahren, um die Einbrecher zu verschrecken. Oder wenn ein Bewegungssensor im Außenbereich eine Person erkennt, fahren die Jalousien nach unten, um den Einstieg über die Fenster zu erschweren. Bei einem Feuer können sich die Lichter im gesamten Haus einschalten und die Rollläden nach oben fahren, um die Flucht zu erleichtern.
Für einige Smart-Home-Systemen gibt es spezielle Sicherheits-Pakete, die mehrere Sensoren für Rauch, Fenster oder Bewegung enthalten. Solche Starter-Kits gibt es beispielsweise für Devolo Home Control, innogy SmartHome (früher RWE SmartHome) oder Telekom Magenta SmartHome.
Der Vorteil, wenn man auf ein Smart-Home-System setzt: Man kann das System später auf andere Bereiche des Hauses ausweiten, wie beispielsweise die Heizung oder die Beleuchtung. Bei den meisten Alarmanlagen geht das nicht.

Professionelle Smart-Home-Systeme lassen sich zum Teil auch mit Alarmanlagen kombinieren. Man kann beispielsweise die TELENOT complex 400 in eine Haussteuerung auf Basis des KNX-Standards integrieren – die ideale Lösung also für diejenigen, die sich nicht nur Sicherheit, sondern auch Komfort auf höchstem Niveau wünschen.