Wer seine Energiekosten wirklich senken will, kommt an einer Heizungssteuerung nicht vorbei. Denn in deutschen Haushalten frisst nichts mehr Energie als das Aufheizen der Räume und des Wassers. Klar, man kann die Heiztemperatur in allen Räumen einfach um ein Grad senken, um Energie zu sparen. Doch das geht auf Kosten vom Komfort. Bei einer intelligenten Heizungssteuerung soll genau das nicht der Fall sein. Der Komfort soll sich sogar erhöhen, indem die Heizung genau dann heizt, wenn ihr es wünscht: unter der Woche, wenn tagsüber keiner zu Hause ist, reduziert sie die Temperatur und wenn ihr nach Hause kommt, sorgt sie dafür, dass es bereits angenehm warm ist.
Intelligente Heizungssteuerung für Heizkörper, Fußbodenheizung und Heizkessel
Egal ob die Fußbodenheizung, ein Heizkörper und der Heizkessel intelligent gesteuert wird, ist das Prinzip immer ähnlich. Ihr könnt über Zeitpläne festlegen, wann die Heizung auf welche Temperatur heizen soll. Besonders intelligente Heizungssteuerung lernen auch das Aufheizverhalten der Räume und wissen dadurch, wann sie mit dem Heizen beginnen müssen, damit es zum gewünschten Zeitpunkt warm ist. Zum Teil beziehen sie für die Berechnung des Startzeitpunkts sogar die Außentemperatur und die Luftfeuchtigkeit im Raum mit ein.
Zeitpläne stoßen jedoch bei einem unregelmäßigen Tagesablauf an ihre Grenzen. Unter diesen Umständen wäre es besser, wenn die Heizungssteuerung beispielsweise weiß, ob gerade jemand zu Hause ist. Dafür werten manche Heizungssteuerungen die Standortinformationen der Smartphones von den Bewohnern aus. Dadurch wissen einige Heizungssteuerungen auch, wie weit die Bewohner vom Haus entfernt sind und können beim Nachhauseweg rechtzeitig mit dem Heizen beginnen.
Die Kontrolle über die Heizung behalten
In diesem Fall müsst ihr euch also so gut wie gar nicht mehr um die Heizungssteuerung kümmern. Der eine oder andere möchte jedoch mehr die Kontrolle behalten. Das ist bei den meisten Heizungssteuerungen ebenso möglich, nur komfortabler als mit einer traditionellen Heizung. Per Smartphone habt ihr überall die Heizung im Blick und könnt jederzeit die Heiztemperatur ändern.
Praktisch ist auch ein Schalter neben der Haustür, mit dem ihr beim Verlassen per Tastendruck die Heizung im gesamten Haus in den Sparmodus schicken könnt. Bei immer mehr Heizungssteuerungen habt ihr zusätzlich die Möglichkeit, die Heizung per Sprache zu steuern, zum Beispiel über die Sprachlautsprecher Google Home und Amazon Echo. Dadurch gehorcht die Heizung auf einen Satz wie „Alexa, stelle die Heizung im Wohnzimmer auf 21 Grad.“
Zum Steuern der Heizung sind nicht nur spezialisierte Heizungssteuerungen wie Tado oder Evohome von Honeywell interessant, wie wir sie im Artikel „Spannende Systeme zur Heizungssteuerung“ vorgestellt haben. Auch universell einsetzbare Smart-Home-Systeme wie eQ-3 Homematic IP, Telekom Magenta SmartHome oder Livisi SmartHome sind dazu in der Lage.
Die Heizung im Einfamilienhaus steuern
Um zu verstehen, wie eine Heizungssteuerung arbeitet, hilft es zu wissen, wie eine Heizung grundsätzlich aufgebaut ist. In Einfamilienhäusern findet man meist eine Zentralheizung. Das bedeutet, es gibt einen zentralen Wärmeerzeuger, der die einzelnen Räume mit Wärme versorgt. Das kann zum Beispiel ein Heizkessel sein, der mit Gas oder Öl arbeitet, aber auch eine Wärmepumpe. Der Wärmeerzeuger heizt Wasser auf, das über Rohre zu den einzelnen Räumen mit den Heizkörpern und Fußbodenheizungen transportiert wird.
Wie viel die Heizkörper und Fußbodenheizungen von diesem warmen Wasser abnehmen, wird über Ventile geregelt. Sie begrenzen die Wassermenge, die sie durchlassen. Bei einem traditionellen Heizkörper bestimmt man über einen Drehregler, wie weit sich das Ventil öffnen und damit wie warm es in einem Raum werden soll. Bei einer Fußbodenheizung befinden sich die Ventile häufig nicht in den einzelnen Räumen, sondern zentral im Heizkreisverteiler.
Von den einzelnen Heizkörpern und der Fußbodenheizung wird das vorher aufgewärmte und danach abgekühlte Wasser wieder zum Wärmeerzeuger zurücktransportiert, sodass sich der Wasserkreislauf schließt.
So wird in Wohnungen geheizt
Gasetagenheizungen, oft auch Thermen genannt, arbeiten nach demselben Prinzip wie Zentralheizungen. Auch Thermen erwärmen Wasser, das Rohre zu Fußbodenheizungen und Heizkörpern in den einzelnen Räumen transportieren. Thermen finden man vor allem in älteren Wohnungen.
In neueren Wohnungen kommt die Wärme teils von einem Wärmeerzeuger im Keller, teils werden die Wohnungen auch über Fernwärme geheizt, die der Energieversorger bereitstellt. Wie viel in den die einzelnen Wohnungen geheizt wurde, lässt sich an den Zählern ablesen, die an den Heizkörpern befestigt sind, an den sogenannten Heizkostenverteilern (siehe Bild).
Die Heizungssteuerung kann also an verschiedenen Punkten ansetzen: am Heizkörper, an der Fußbodenheizung oder direkt am Heizkessel. Im Folgenden erklären wir, wie die einzelnen Steuerlösungen für Heizkörper, Fußbodenheizung und Heizkessel funktionieren. Am Ende erfahrt ihr, welche Lösung für euch am besten geeignet ist und wie viel ihr damit sparen könnt.
Nächster Teil
Heizkörper smart aufrüsten
Herzlichen Dank für den Ihren Artikel!
Ausgezeichnet Blog.
Vielen Dank, das freut mich!