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Ring Alarm im Test: So einfach kann sicher sein

Nach langer Wartezeit ist das Sicherheitssystem von Amazon-Tochter Ring auch in Deutschland erhältlich. Wir haben Ring Alarm getestet und müssen gestehen: Nur selten war es so einfach, eine smarte Alarmanlage aufzubauen.

sehr gut

Wer schon einmal ein Sicherheitssystem von Grund auf selbst konfiguriert hat, weiß, wie viele Sachen es zu berücksichtigen gibt. Es nicht damit getan festzulegen, dass ein Alarm ausgelöst wird, wenn ein Fenster geöffnet oder eine Bewegung erkannt wird. Vielleicht soll nicht gleich die Sirene losheulen, wenn jemand das Haus betritt. Ihr möchtet stattdessen noch die Möglichkeit haben, den Alarm auszuschalten, bevor die Sirene losgeht. Oder ihr wollt daran erinnert werden, wenn ihr die Alarmanlage scharfschaltet und noch ein Fenster offensteht. Und es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, ein Sicherheitssystem komfortabler und sicherer zu gestalten.

Deshalb war ich von Ring Alarm vom Start weg so angetan, denn alle diese Einstellungen nimmt einem das Sicherheitssystem ab. Doch erst einmal zurück zum Anfang.

Ring Alarm Test: Paketinhalt
Zusätzlich zu den Komponenten enthält Ring Alarm Security Kit (5-teilig) einiges an Zubehör.

Ring Alarm Security System (5-teilig) im Detail

Ring war so nett, mir das fünfteilige Alarm Security Kit zuzuschicken, das rund 280 Euro kostet. Es gibt auch größere Pakete mit 7, 9 oder 10 Teilen.

Im Zentrum des Sets steht die Basisstation. Sie ist gleichzeitig Zentrale und Alarmsirene. Wie es sich für eine richtige Sicherheitszentrale gehört, besitzt sie einen Notfall-Akku, der nach Auskunft von Ring 24 Stunden durchhalten soll. So ist die Zentrale gegen einen Stromausfall gesichert. Außerdem besitzt sie ein Mobilfunkmodul, sodass ihr selbst über einen Einbruch benachrichtigt werdet, wenn das Internet zu Hause ausfällt. Im Normalfall übernimmt die Verbindung zum Internet eurer Router, an den ihr die Basisstation per LAN-Kabel oder WLAN anschließt. Für die Kommunikation mit Sicherheitskomponenten hat Basisstation Funkmodule für Z-Wave und Zigbee an Board. Hierzulande nutzt sie jedoch bislang nur das Z-Wave-Modul.

Wie die Basisstation besitzt das Keypad (Einzelpreis ca. 65 Euro) einen Akku. So könnt ihr das Keypad nicht nur fix an der Wand mit fester Stromversorgung montieren. Ihr könnt das Keypad auch mobil nutzen. Das Keypad ist dafür da, das Alarmsystem zu aktivieren, nachdem ihr einen PIN-Code eingegeben habt. Am besten ist es im Eingangsbereich aufgehoben, um beim Verlassen und Ankommen daheim das Sicherheitssystem schnell aktivieren bzw. deaktivieren zu können.

Smarte Sicherheitssensoren

Zum Erkennen von Einbrüchen nutzt ihr unter anderem den Tür-/Fensterkontakt (Einzelpreis ca. 35 Euro) des fünfteiligen Sicherheitssystems. Er besteht aus dem Sensor selbst sowie einem Magneten. Sensor und Magnet werden am Fenster bzw. der Tür sowie am Rahmen montieren. Dort erkennt der Kontakt, wenn das Fenster oder die Tür geöffnet werden. Befestigen lassen sich die beiden Teile über ein doppelseitiges Klebeband oder über Schrauben.

Ring Alarm: Tür-/Fensterkontakt
Der Tür-/Fensterkontakt besteht aus dem eigentlichen Sensor (oben) sowie einem Magneten.

Wie der Tür-/Fensterkontakt ist der Bewegungsmelder (Einzelpreis ca. 50 Euro) nicht besonders kompakt. Auch er lässt sich per doppelseitigem Klebeband oder Schrauben befestigen.

Ring Alarm Test: Bewegungsmelder
Mit einer Höhe von 9 und einer Breite von 6 cm ist der Bewegungsmelder relativ groß.

Zusätzlich erhält das Starterpaket einen Signalverstärker für Z-Wave (Einzelpreis ca. 35 Euro).

Ring Alarm Test: Basisstation anlernen
Zum Anlernen der Basisstation verbindet ihr euch zunächst per Bluetooth mit ihr.

Ring Alarm installieren

Das Einrichten des Ring-Alarmsystems ist wirklich einfach. Zunächst installiert ihr die App Ring – Always Home (Android / iOS). Die App führt euch anschließend durch die einzelnen Schritte der Ersteinrichtung. Das beginnt damit, dass ihr euch registriert. Danach lernt ihr die Basisstation an. Dabei werdet ihr auch gefragt, ob ihr ein Ring Protect Plus Abonnement abschließen wollt. Mit dem Protect Plus-Abonnement werden bei einem Einbruch drei Notfallkontakte angerufen. So ist sichergestellt, dass jemand auf den Alarm reagiert, wenn ihr den Anruf nicht selbst entgegennehmen könnt. Außerdem braucht ihr das Abo zum Preis von monatlich 10 Euro, um das Mobilfunk-Modul in der Basisstation zu nutzen. Und mit dem Abo seid ihr auch in der Lage, 30 Tage lang auf Videoaufzeichnungen beliebig vieler Ring-Kameras und Türklingeln zuzugreifen. Speziell für Besitzer mehrerer Ring-Kameras lohnt sich deshalb das Protect Plus-Abo.

Ums Anlernen der weiteren Komponenten kümmert ihr euch danach. Dabei macht es einem Ring besonders leicht, da sie bereits ab Werk in der Zentrale hinterlegt sind und in der App erscheinen. Um sie zu nutzen, müsst ihr nur die Lasche aus dem Batteriefach entfernen bzw. die Geräte an den Strom anschließen. +

Zur Konfiguration tippt ihr auf das jeweilige Geräte. Beim Tür-/Fensterkontakt könnt ihr beispielsweise bestimmen, ob ihr ihn am Haupteingang, einer Zweittür oder einem Fenster verwendet. Wählt ihr Haupteingang, greift die Eingangs- und Ausgangsverzögerung. So bleibt euch beim Betreten des Hauses Zeit, über das Keypad das Alarmsystem zu deaktivieren. Und wenn ihr das Sicherheitssystem aktiviert, habt ihr noch Zeit das Haus zu verlassen, ohne einen Alarm auszulösen. Definiert ihr dagegen, dass der Tür-/Fensterkontakt an einer Zweittür oder einem Fenster einsetzt, wird ein Alarm sofort ausgelöst.

Eingangs- und Ausgangverzögerung nutzen

Im Konfigurationsmenü des Bewegungsmelders entscheidet ihr, ob ihr ihn im Eingangsbereich oder in einem Raum nutzt. Ist er im Eingangsbereich montiert, greift ebenfalls die Eingangsverzögerung, sodass ihr beim Nachhausekommen noch Zeit zum Deaktivieren des Alarms habt.

Beim Keypad könnt ihr individuelle PIN-Codes festlegen. So habt ihr zum Beispiel die Möglichkeit, jedem Familienmitglied einen eigenen Code zu geben.

Wollt ihr zusätzliche Geräte hinzufügen, die nicht Bestandteil des Starter-Sets sind, ist auch das relativ einfach. Ihr wählt zunächst das Gerät aus, das ihr anlernen wollt, und scannt anschließend den QR-Code am Gerät. Das war es bereits.

Zum Sicherheitssystem könnt ihr ebenfalls Kameras und Türklingeln von Ring hinzufügen. Viele andere Geräte, die ihr auf der Webseite unter Works with Ring findet, funktionieren jedoch in Deutschland nicht. Das sind beispielsweise Lichtschalter, Rauchmelder und Wassersensoren. Deshalb ist das Produktsortiment hierzulande bislang eingeschränkt, wenn man es mit anderen smarten Sicherheitssystemen vergleicht. Hier erhält man beispielsweise oft eine Schlüsselfernbedienung, eine Außensirene oder Erschütterungssensoren.

Ring Alarm im Test: App
Über die App könnt ihr unkompliziert die verschiedenen Alarm-Modi aktivieren.

Einbrüche vermeiden

Nach dem Anlernen der Geräte ist das Ring Alarmsystem einsatzbereit. Über die App oder das Keypad könnt ihr drei verschiedene Modi aktivieren. Im Abwesenheitsmodus sind alle Sensoren aktiv, sodass Bewegungsmelder und Tür-Fensterkontakte einen Alarm auslösen. Im Anwesenheitsmodus lösen standardmäßig nur die Tür-/Fensterkontakte einen Alarm aus. Man kann sich also noch frei im Haus bewegen. Im Inaktivmodus ist das Alarmsystem deaktiviert.

Obwohl die Sensoren bei der Installation bereits richtig zugeordnet werden, können ihr individuell definieren, welche Sensoren im Abwesenheits- und Anwesenheitsmodus einen Alarm auslösen. Bei Bedarf könnt ihr ebenfalls die Eingangs- und Ausgangs-Verzögerungszeit anpassen.

Aktiviert ihr das Alarmsystem, informiert euch das Keypad und die App, wenn Sensoren nicht verfügbar sind oder noch Fenster geöffnet sind. Genau so sollte es sein, doch leider ist das bei Smart-Home- und Sicherheitssystemen nicht immer der Fall. Wird ein Alarm ausgelöst, erhält ihr eine Nachricht aufs Smartphone und die Sirene löst aus. Mit ihren 104 dB (in 30cm Abstand, Herstellerangabe) ist sie richtig laut und hat das Potential, Einbrecher zu vertreiben.

Grenzen des Sicherheitssystems

Somit ist das Ring Alarm im Alltag wirklich einfach und komfortabel zu nutzen. Praktisch wäre noch, wenn sich das Alarmsystem in Abhängigkeit vom Aufenthaltsort der Bewohner oder per Zeitpläne aktivieren und deaktivieren ließe. Auch eine Anwesenheitssimulation (z. B. über Lampen) würde das Alarmsystem aufwerten.

Steckbrief
HerstellerRing
PaketSecurity Kit (5-teilig)
Paket-Preis280 Euro
Ausstattung
Im Preis enthaltenBasisstation, Keypad, Tür-/Fensterkontakt, Bewegungsmelder, Signal-Verstärker
Zentrale: Notfall-Batterieja
... GSM/UMTS-Modulja
... Sirene104 dB (bei 30 cm Abstand, Herstellerangabe)
Kopplung mit NetzwerkLAN / WLAN
FunkstandardsZ-Wave, Zigbee, Bluetooth (für Ersteinrichtung)
App: Android /iOSja / ja
Funktionen
Zeitpläne / Geo-Fencingnein / nein
Anwesenheitssimulationnein
Benachrichtung per…App, E-Mail, Anruf (opt.)
Amazon Alexa / Google Assistant / Apple HomeKitja / nein / nein
Sicherheitsdienstnur Anrufservice

Viele dieser Sachen ließen sich einfach nachrüsten, wenn Alexa Guard bei Amazon Alexa in Deutschland schon verfügbar wäre. Bis dahin kann man bereits die Standardintegration in Amazon Alexa nutzen. Dadurch werden in der Alexa-App beispielsweise die Sicherheitssensoren angezeigt und Ihr könnt das Alarmsystem per Sprache aktivieren. Viel mehr geht jedoch nicht.

Bewertung im Detail

  • Bedienung
  • Einsteiger-Freundlichkeit
  • Ausstattung
  • Verarbeitung
  • Preis/Leistung
9 10 sehr gut

Ring Alarm im Test: Fazit

Bislang besitzen die Geräteauswahl und der Funktionsumfang von Ring Alarm noch Ausbaupotential. Was aber für das smarte Sicherheitssystem spricht: Es gibt kaum eine Alarmanlage, die sich so einfach konfigurieren und bedienen lässt. Dazu kommt, dass System vorbildlich gegen Sabotage geschützt ist.

Mehr Infos: Ring // ring.com

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