Mit Linus hat Yale ein intelligentes Türschloss auf den Markt gebraucht, das sich vor dem Nuki Smart Lock (zum Test) nicht verstecken muss. In manchen Punkten ist Linus (zum Test) sogar besser. Es stellt sich also die Frage, für welches Schloss entschieden. Wir wollen die beiden smarten Türschlösser anhand der fünf Punkte vergleichen, die wir bei Smart Locks bewerten: Bedienung, Einsteigerfreundlichkeit, Ausstattung, Verarbeitung, Preis-Leistung.
Bedienung und Einsteigerfreundlichkeit
Die ersten beiden Punkte, Bedienung und Einsteigerfreundlichkeit, lassen sich schnell abhandeln. Beide Türschlösser sind ein Paradebeispiel dafür, wie einfach sich Geräte einrichten und bedienen lassen können. Selbst Personen, die eigentlich mit Technik nicht viel am Hut haben, dürften mit Nuki und Linus zurechtkommen. Wenn man denn wirklich einen Sieger in den beiden Kategorien küren müsste, wäre es für mich Linus. Das hat aber auch mit der Ausstattung, genauer gesagt den Funktionen zu tun. Das Nuki Smart Lock bietet noch mehr Möglichkeiten, was die Bedienung an der einen oder anderen Stelle etwas komplizierter macht.
Also knapper Sieger: Linus Smart Lock.
Ausstattung und Funktionen
Im Bereich der Ausstattung und Funktionen liegen die größten Unterschiede zwischen beiden Smart Locks. Der Hauptgrund, warum sich manche zu Nuki und nicht für Linus entscheiden dürften, liegt in den unterstützten Smart-Home-Systemen. Zwar lässt sich Linus auch in Amazon Alexa, Google Home und Apple HomeKit integrieren. Bei Nuki kommen jedoch noch Systeme wie Telekom Magenta SmartHome, Mediola, Conrad Connect oder homee dazu. Darüber hinaus gibt es Kooperationen mit Videotürklingeln.
Wer ein intelligentes Türschloss in Firmen mit dutzenden Mitarbeitern verwenden will, wird sich mit Nuki ebenfalls leichter tun, die Berechtigungen zu verwalten. Mit Nuki Web gibt es ein Web-Portal, worüber die Administration vieler Benutzer deutlich einfacher klappt.
Für Nuki existiert ebenfalls mehr Zubehör. Für Linus gibt es aktuell nur eine WLAN-Bridge und ein Keypad. Für Nuki erhält ihr zusätzlich eine Fernbedienung. Außerdem könnt ihr über den ekey uno (Amazon-Link*) das Nuki Smart Lock auch per Fingerprint öffnen. Das ist allerdings nur eine Momentaufnahme. Yale bietet dieses Zubehör bereits für andere Produkte an und ich gehe davon aus, dass sie auch noch für Linus kommen werden.
Nützliche Taste am Nuki Smart Lock
Ein kleines, aber für mich wichtiges Detail: Nuki besitzt eine Taste am Schloss. Darüber lässt sich beispielsweise die Lock’n’Go-Funktion auslösen. Das bedeutet, die Tür wird per Tastendruck aufgesperrt, man verlässt das Haus, und wenn man die Tür hinter sich zuzieht, wird die Tür wird automatisch abgeschlossen. Für mich ist jedoch wichtiger, dass sich über den Knopf die Türfalle einziehen lässt. So kann ich die Tür in meinem Coworking Space (siehe auch Artikel) ohne Anstrengung und Lärm zuziehen.
Ich habe Yale darauf angesprochen, warum es einen solchen Knopf nicht auch bei Yale gibt. Die Antwort von Yale: Man habe aus Sicherheitsgründen darauf verzichtet. Bei Türen mit Briefschlitz könne man so relativ einfach die Tür aufsperren. Das Argument lasse ich zählen. Jedoch kann derjenige, der einen Briefschlitz besitzt, bei Nuki die Taste auch deaktivieren. Wer sich einen Knopf zum Zusperren des Linus Smart Locks wünscht, kann jedoch zum optional erhältlichen Keypad greifen.
Linus ist leiser
Was eindeutig für Linus spricht, ist das leisere Motorengeräusch. Speziell in hellhörigen Mehrfamilienhäusern ist es von Vorteil, wenn das Schloss möglichst geräuschlos ist und nicht jeder im Treppenhaus gleich mitbekommt, dass die Tür aufgesperrt wird.
Dennoch eindeutige Sieger bei der Ausstattung: Nuki Smart Lock.
Verarbeitung
Der Punkt für die Verarbeitung geht an Linus. Das Metallgehäuse von Linus macht einen hochwertigeren Eindruck als bei Nuki. Bei Nuki wird außer Metall auch viel Kunststoff verwendet.
Preis-Leistung
Im letzten Punkt Preis-Leistung möchte ich mich auf keinen Sieger festlegen. Das Nuki Smart Lock kostet rund 200 Euro, Linus rund 250 Euro. Die Nuki WLAN-Bridge liegt bei knapp 100 Euro. Im Paket gibt es Nuki Smart Lock und Bridge für rund 270 Euro. Die WLAN-Bridge für Linus könnt ihr momentan nur allein kaufen und kostet 80 Euro. Insgesamt ist also Linus also etwas teurer. Das kann ich aber auch verstehen, da die Materialien hochwertiger sind.
Nuki oder Linus: Wer ist der Sieger?
Es gibt keinen. Bei unserem Testverfahren kommen beide auf 88 von 100 Punkten. Man kann jedoch Empfehlungen aussprechen. Nuki ist die richtige Lösung für diejenigen, die sich möglichst viele Funktionen und Integrationsmöglichkeiten in andere Smart-Home-Systeme wünschen. Beim Linus Smart Lock können all diejenigen getrost zugreifen, die sich eine möglichst einfache Bedienung und hochwertige Verarbeitung wünschen.
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Fotos: home pioneers
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