Presence nennt sich der neueste Streich aus dem Hause Netatmo. Zu sehen ist er gerade auf der CES in Las Vegas. Damit stellt das Unternehmen erneut sein Können unter Beweis, eigentlich unattraktive Produkte sexy zu verpacken. Das erste Mal demonstrierte es das Unternehmen mit seiner Wetterstation im Jahr 2012. Zuvor waren Wetterstation alles andere als cool oder trendy. Bis der französische Hersteller sie mit einem schicken Alumiumgehäuse umhüllte und ihr eine App spendierte. Danach war das Raumthermostat für die Heizung an der Reihe. Star-Designer Philippe Starck verpasste ihm ein schickes Äußeres und machte so den Temperaturregler zum smarten Wandschmuck. 2015 folgte mit Netatmo Welcome schließlich die erste Überwachungskamera, die man nicht mehr verstecken wollte. Während sich Welcome auf den Innenbereich konzentriert, richtet die neue Kamera Netatmo Presence ihre Linse auf den Außenbereich.
Videokamera und Licht kombiniert
Auch der Presence hat das französische Unternehmen eine schicke Hülle aus Aluminium spendiert, sodass man sie gerne an der Außenwand des Hauses montiert. Von weitem sieht sie mehr aus wie ein Scheinwerfer, da sie ebenfalls ein Flutlicht besitzt. Die Idee beides zu kombinieren ist äußerst clever. Registriert die Kamera eine Person, macht sie automatisch das Licht an. Handelt es sich um einen Bewohner, leuchtet sie den Weg aus. Im Falle eines Einbrechers hilft sie ihn zu vertreiben.
Netatmo Presence unterscheidet Personen, Tiere und Fahrzeuge
Das ist aber noch nicht einmal das wahrhaft Smarte an der Netatmo Presense. Es ist die Eigenschaft zu erkennen, wer oder was sich gerade auf dem Grundstück befindet. Dabei kann die Kamera zwischen Personen, Tieren und Fahrzeugen unterscheiden. Die Bewohner bestimmen, in welchem Fall sie über die zugehörige Smartphone-App informiert werden wollen: Sitzt die Katze vor der Tür, die ins Haus will? Ist es der Postbote, der während der Abwesenheit klingelt? Oder sind es vielleicht die Gäste, die mit ihrem Auto die Hofeinfahrt entlangfahren?
Über die App können die Bewohner gleich überprüfen, wer oder was sich auf dem Anwesen aufhält. In der Presense steckt eine Full-HD-Kamera (1920 x 1080 Pixel), die dank Infrarot-Licht auch bei Dunkelheit ein brauchbares Videobild liefern soll und 4 Megapixel-Fotos schießt. Die Videos werden auf die mitgelieferte SD-Karte gespeichert, die in der Kamera steckt.
Keine monatlichen Kosten
Wenn gewünscht überträgt die Kamera die Bilder zusätzlich per WiFi auf einen FTP-Server. Über eine gesicherte und verschlüsselte WLAN-Verbindung gelangen die Daten auch ins Internet, damit die Bewohner von unterwegs nach dem Rechten zu sehen können. Für den Zugriff von unterwegs fallen keine extra Kosten an, wie bei manch anderen Überwachungslösungen.
Also alles toll! Nicht ganz, denn es dauert noch bis Herbst 2016 bis Netatmo Presence auf den Markt kommt. Zu welchem Preis ist momentan noch unklar.
Unsere Einschätzung: In eine schicke Überwachungskamera ein Licht und eine Objekterkennung zu integrieren, ist eine clevere Idee. Außerdem verspricht Netatmo für die Presense eine einfache Installation. Das dürfte bei einigen das Interesse an einer Außenkamera wecken, die bislang keine Technik an ihr Hausfassade haben wollten.
Bilder und Video: Netatmo // www.netatmo.de